Hotel Schwärzler Bregenz

Hotel Schwärzler GmbH

6900 Bregenz, AT

Hotel

2019

direkter Auftrag

Fotocredits: Bruno Klomfar, Ivo Vögel, Büro D\M

      • Was wäre dieser Ort ohne seine Geschichte oder die Geschichte der Bregenzerwaldbahn ohne diesen Ort. Am 25. Mai 1900 war der Gründungstag der Bregenzerwaldbahn AG und am 7. September 1900 erfolgte am „Riedener Tunnel“ in unmittelbarer Nähe zum heutigen Hotel Schwärzler Bregenz der Spatenstich zur Errichtung der Wälderbahntrasse von Bregenz nach Bezau. Für den Waren- und Personentransport in- und aus dem Bregenzerwald standen bis Ende des 19. Jahrhunderts nur Saumpfade und kaum befestigte Wege für den Fuhrwerksverkehr zur Verfügung. Mit der Entstehung dieser Gleisanlage begann ein eindrucksvoller Waren- und Know-how-transfer zwischen dem über seine Grenzen hin bekannten Bregenzerwälder Handwerk und der Dienstleistungs- und Handelsstadt Bregenz. Das Hotel Schwärzler ist - heute wie damals – Landhotel und gastronomischer Mittelpunkt von Rieden, an der Schnittstelle der Wälderbahntrasse und der alten Landstraße nach Bregenz.
        Der Entwurf für diesen Umbau und die gesamte Gestaltung erzählt diese Geschichte und ergreift auf die Qualitäten des modernen Handwerks des Bregenzerwaldes zurück - nimmt sie mit. Den maßvollen räumlichen Eingriffen im Erdgeschoss stehen die bewusst verwendeten Oberflächenqualitäten gegenüber. Die mit Rindsleder überzogene Empfangstheke des Entrees in Zusammenhang mit den heimischen, geölten Riemenböden und den reichlich vorhandenen Accessoires aus roten Wolle und Filz an Wand und Boden sowie die selbst entworfenen Möbel nehmen den Besucher mit auf die erste Reise in den Bregenzer Wald.
        In der upper-lounge versinkt man nicht nur gedanklich in den hand-made Fauteuils. Dort mag das Leder aus der regionalen Gerberei noch entfernt an Kuhwiesen erinnern, da ruft der körnig geschliffene Boden in den Refreshment Rooms und auf der Terrasse Assoziationen zu den Bachbeeten der Bregenzer Ache auf. Die lineare Stimmungsbeleuchtung der Decken wird durch die Einzelleuchten aus Juppe ergänzt, ein Leinenstoff der sich vornehmlich in Bregenzerwälder Frauentracht wiederfindet. Folglich wurden diese Ideen auch im Sinne der corporate identity auf die 36 neuen Hotelzimmer übertragen. Diese runderneuerten Räume mit zirka 25 M2 wurden durch geeigneten Maßnahmen räumlich ”gedehnt”. Der neue ”Eichenschirm” mit seinen bewusst gesetzten Öffnung vor der Balkonen lässt den Raum tiefer, größer wirken. Zum Inneren hin lässt ein Fenster ins Bad, gerahmt von einer roten Filzlaibung, das Zimmer in seiner Ganzheit erleben. Ausgewogen und mit einigen Versatzstücken wechselt die Eiche der Wand- und Bodenflächen mit gediegenem Weiß! Aus dem Bad blickt man über das Zimmer weit in die ferne Landschaft. Der Kenner unter den Besuchern ahnt die Nähe der Bregenzer Ache und der Rundkornterrazzo des Bodens bekräftigt ihn in seiner Annahme. Die eingestickte Bregenzerwaldbahn-Lock U25 in den Kopfkissen oder am Schlüsselanhänger vertiefen das Bewusstsein im Hotel Schwärzler Bregenz zu sein. Regionalität und auf dessen Qualitäten zurückgreifen zu können um Identität zu erschaffen war Ziel in Entwurf und Umsetzung. Und das Hotel Schwärzler Bregenz ist seit Beginn dieser Geschichte Anfang und Ende des Bregenzerwaldes.

        Geprüfte Umweltfreundlichkeit

        Das Hotel Schwärzler in Bregenz zeigt, welches nachhaltige Potenzial in Tourismusbetrieben steckt. Seit kurzem ist das Hotel Schwärzler in Bregenz Inhaber des Österreichischen Umweltzeichens. Und darf stolz darauf sein.

      • Dieses wird nur jenen Betrieben verliehen, welche hohe Umwelt- und Qualitätsstandards erfüllen und dies regelmäßig durch unabhängige Gutachten nachweisen. Der Weg dorthin war für Hoteldirektorin Susanne Denk nicht immer einfach. Innerhalb der letzten Jahre wurden unzählige kleine und große Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gesetzt: Von der LED-Technik zum Energiemanagementsystem über Ökostrom und ausgeklügeltem Abfallwirtschaftskonzept bis zum Einkauf von Produkten mit Umweltauszeichnung sowie umweltfreundlicher Elektromobilität.

        Ressourcen- und Klimaschutz ist auch in der Hotellerie ein wichtiges Thema. Immerhin muss ein Hotel im Durchschnitt fünf bis sieben Prozent vom Jahresumsatz für Energie, der Großteil für Strom, Wärme, Warmwasser, Kühlung oder Lüftung aufwenden. Aber auch Gäste legen vermehrt Wert auf nachhaltige, umweltbewusste Angebote, vom Verpflegungsangebot bis über  CO2-arme Tagungsangebote.

        Sparen mit LED

        So führte eines zum anderen: Im Zuge einer LED-Beratung haben Energieberater der VKW eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellt. „Ich war erstaunt, dass wir durch den Einsatz von LED eine monatliche Einsparung von 400 Euro erzielen können“, erzählt die Hotelgastgeberin. Im März 2012 wurden im Hotel 570 konventionelle Leuchtmittel durch LED-Technik ersetzt. Die Umstellungskosten von rund 8.000 Euro amortisieren sich übrigens in ein bis zwei Jahren. Wirkung zeigte auch das eingesetzte Energiemanagementsystem VKW Energiecockpit. „Früher haben wir die Zählerstände händisch notiert. Durch das regelmäßige Monitoring sehen wir jetzt sämtliche Verbräuche auf einen Blick und merken sofort, sollte ein Energieträger aufgrund eines Lecks in einer Leitung nicht richtig funktionieren“, erklärt Denk.

        Geprüfte Umwelt- und Klimafreundlichkeit

        Seit 2011 nimmt das Hotel Schwärzler in Bregenz auch am Pilotprojekt t5 teil, dem lernenden  Netzwerk für Vorarlberger Tourismusbetriebe, mit insgesamt zwölf Betrieben aus ganz Vorarlberg. Das Programm t5 ist eingebettet in die Vorarlberger Tourismusstrategie zur Positionierung eines nachhaltigen Tourismus in Vorarlberg und öffnet auch neue Türen für Zertifizierungen, Bewertungssysteme und Labels wie AMA-Gütesiegel, Ökoprofit oder das Umweltzeichen. So wurde das Schwärzler Bregenz als erstes Hotel der Destination Bodensee Vorarlberg mit dem Green Meeting Zertifikat ausgezeichnet. Mittlerweile spielen die Themen Energieeffizienz und -einsparung neben zufriedenen Gästen eine zweite Hauptrolle im Hotel. Aus diesem Grund hat sich Susanne Denk auch für VKW-Ökostrom entschieden – und damit auch für 100 Prozent erneuerbarer Energie aus Vorarlberg. So kann das Hotel Schwärzler laut Ökostrom-Zertifikat 165 Tonnen CO2 einsparen. Auch während des sechswöchigen Umbaus des Hotels im Frühjahr wurden ressourcenschonende Materialien, Handwerker aus der Region oder heimische Pflanzen im Hotelgarten bevorzugt. Mittlerweile steht zudem ein nagelneues VLOTTE-Elektroauto vor der Tür, das in nur zwei Stunden auflädt und Gästen sowie für kurze Besorgungsfahrten bereit steht. Kosten zu sparen, war für Hoteldirektorin Susanne Denk zu Beginn sicherlich die treibende Motivation, in Energieeffizienz zu investieren. Heute kommt dazu noch das gute Gefühl, seinen Betrag zu leisten und mit Energie sparen auch etwas für die Umwelt zu tun.