Rupp Areal Hard

trivium GmbH

6971 Hard, AT

Hotel

2022

direkter Auftrag

      • Städtebauliche Bestandsaufnahme und Zielsetzung

        Das vorliegende Projekt steht an der stark befahrenen Rheinstraße und an der städtebaulich wichtigen Kreuzung mit der Landstraße. Die Rheinstraße stellt eine der wichtigsten Zufahrten aus der Schweiz nach Hard und Bregenz dar. Den beiden Gebäuden, situiert kurz vor der Rheinbrücke, kommt dadurch die wichtige Aufgabe zu, als Tor zum Ortszentrum Hard zu fungieren und gleichzeitig auf das bestehende städtebauliche Gefüge zu reagieren. Die beiden Gebäude definieren den Raum entlang der Straßen und geben ihm Richtung. Das Grundstück wird an seiner südliche Grenze von einem Radweg begleitet.

        Nördlich des Grundstückes liegen kleinhäusliche Wohnbebauungen. Im Westen grenzt die Großbäckerei Hammerl an das Grundstück an; Schräg vis-à-vis liegt die Halle des Supermarktes Sutterlüty.

        Organisation der Baukörper

        Das Projekt umfasst ein Businesshotel mit 62 Zimmern, einen Wohnbau mit 28 Wohnungen sowie Gewerbe- und Büroflächen. Das Hotel, der erste Baukörper, besteht aus zwei, in ihrer Höhe zu Straße hin abgestuften, schlanken Baukörpern, welche eine Mittelgangerschließung einspannen. Die Zwei Baukörper werden vom Boden um ein Geschoß angehoben um Platz für ein offenes Eingangsgeschoss zu machen welches die Lobby und Multifunktionsräume beherbergt. Das Erdgeschoss ist durchgehend transparent, wirkt einladend und ermöglicht Passanten einen Blick auf den dahinter liegenden Garten.

        Der Baukörper des Wohngebäudes wird ebenso um ein Geschoß angehoben und ruht auf einer Gewerbefläche, welche siech zum öffentlichen Raum hin orientiert und Einblicke gewährt.

        Zwischen den beiden Baukörpern spannt sich ein multifunktionaler Raum auf, der in seiner Ausformulierung als Platz Urbanität schafft. Beide Gebäude werden über diesen Platz erschlossen. Die klare Adressbildung dieses Areales ist durch diese räumlichorganisatorischen Maßnahmen gewährleistet.

        Die Erschließung der beiden Gebäude mit PKW erfolgt über die Tiefgaragenzufahrt in das UG des Hotels (Römerstrasse) und die Ausfahrt aus der Tiefgarage über die Gewerbehalle in die Landstraße. (Siehe dazu Gutachten Besch und Partner)

        Fassade und Außenraum

        Die Fassaden der beiden Baukörper sprechen eine gemeinsame Sprache und lassen in ihrer Ausgestaltung doch auf den ersten Blick die dahinter liegenden Funktionen klar erkennen.

      • Beide angehobenen Baukörper werden in ein Netz aus zarten weißen Betonelementen gehüllt, welches beim Hotel enger und beim Wohnbau weiter gewebt wird. So ist durch die Variation in der Größe der Öffnungen die Nutzung klar ersichtlich. Der weiße Beton der Fassade wird komplementiert durch das Spiel der sich im Tagesverlauf öffnend und schließenden Holzläden, welche in ihrer weichen Textur und Ausformulierung Bezug auf die vernakuläre Architektur des Ortes nehmen.

        Die Transparenz der Erdgeschoßzonen lädt zum Erkunden und der urbane Charakter des Platzes zum Verweilen ein.

        Die Gestaltung im Außenraum nimmt Bezug auf die Nähe zum See und Rhein und setzt diese Elemente gezielt ein. Es werden in allen Grünflächen für die Bodenseeregion typische Pflanzen verwendet. Der Fahrradweg im Außenraum wird begleitet von einer Allee aus schlanken Stadtbäumen welche einen natürlichen Filter zum Straßenraum hin darstellen. In Bodennähe schaffen hohe Gräser und Schilf Abstand zum Straßenraum.

        Die Vorfrahrt des Hotels und der Quartiersplatz werden in großformatigen Betonplatten ausgelegt, welche sich mit den Grünflächen nahtlos verweben. Auf der Dachterrasse des Hotels wird das Thema fortgesetzt und ein begrünter Platz zum Verweilen geschaffen, der auch noch von der Straße aus zu erahnen ist. Das Dach der Gewerbehalle wird begrünt und von oben als Pflanzteppich wargenommen.

        Nachhaltigkeit und Ökologie

        Die räumliche Nachhaltigkeit wird durch flexible Flächen im Erdgeschoß und wandelbare Grundrisse in den Obergeschossen gewährleistet.

        Die Gewerbeflächen können durch eine freie Tragstruktur einfach neu aufgeteilt werden und die Wohnungen bei Bedarf zusammengelegt oder getrennt werden. Des weiteren, kann die Nutzung von Wohnen oder Hotel auf Büro geändert werden da ausreichende Raumhöhen vorhanden sind.

        Ökologische Aspekte finden in dem Projekt auf mehreren Ebenen Eingang. Die Gebäude sind hoch gedämmt und die Fassaden sind langlebig und wartungsarm. Dadurch werden die Energie- und ökologischen Lebenszykluskosten niedrig gehalten. In den Außenanlagen werden einheimische Pflanzen aus den nahegelegenen Ökosystemen gepflanzt.

        Conclusio

        Das Projekt ist durch seine Stringenz, vor allem an diesem Ort, ein Wegweiser für die städtebauliche Entwicklung der dörflichen Struktur der Region und im speziellen entlang der Rheinstraße. Städtebaulich wichtige Aspekte wie, Nutzungsmix, räumliche Nachhaltigkeit und Ökologie sind wichtige Bestandteile und Garant für dieses nachhaltig erfolgreiche Bauvorhaben.