Wohn- und Bürogebäude Thalbachgasse 2a Bregenz
russ media immobilien GmbH
6900 Bregenz, AT
Büro
2008
direkter Auftrag
Fotocredits: Bruno Klomfar, Büro D\M
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Die Ausnutzung des vorhandenen Raumangebotes war Zielsetzung des Projektes. Das Einsetzen großer, sprossenloser Fenster – die durch ihre geschickt versetzte Anordnung die Umgebung widerspiegeln – half dabei. Das Einziehen von Glaswänden in den Gängen, die ein lichtdurchflutetes Ambiente, ohne den Charakter des Hauses zu verändern schaffen, diente ebenfalls dazu bei, das vorhandene Raumangebot zu nutzen. Es wurde ein neuer Eingangsbereich geschaffen. Dadurch erhielt das Gebäude eine kommunikationsfördernde und interaktive Nutzung. Die Fenster sind – in Abstimmung auf die bestehenden Dachgaupen – mit Kupferlaibungen versehen worden. Es wurden hauptsächlich zwei wesentliche Materialien sowie eine Farbe beim Umbau verwendet: Kupfer, Terrazzo-Asphalt und Weiß.
„Maximale Transparenz schaffen“, beschreibt wohl am Besten die Strategie, nach der das Bregenzer Architekturbüro DI Markus Dorner und DI Christian Matt bei der Revitalisierung des traditionsträchtigen VN-Gebäudes in der Thalbachgasse in Bregenz arbeitete: Eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Raumangebots, das Einsetzen großer, sprossenloser Fenster – die durch ihre geschickt versetzte Anordnung die Umgebung widerspiegeln – und das Einziehen von Glaswänden gehörten dazu. „Unser Ziel war es, ein lichtdurchflutetes, modernes Ambiente zu schaffen, ohne den Charakter des Hauses zu verändern“, interpretiert DI Christian Matt die ganzheitliche, architektonische Gebäudekonzeption und führt weiter aus: „Durch die Reduktion auf die wesentlichen Strukturen passt sich der Raum nach dem Umbau genau den Bedürfnissen der darin arbeitenden Menschen an – man hat richtig Lust, die Räume zu nutzen.“ Der neue Eingangsbereich entspricht voll und ganz dieser Architekturidee. So wurde der wenig einladende Betonvorbau entfernt.
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„Wir haben den Eingang von seinen ‚Altlasten‘ befreit und so die Selbstständigkeit des Gebäudes wieder hergestellt“, erklärt Andrea Niehoff, verantwortliche Projektleiterin bei Dorner\Matt, die bauliche Maßnahme. Das Besondere: Besucher, die auf das Gebäude zu gehen, haben schon von Weitem einen freien Blick auf den Eingangsbereich, das Stiegenhaus und den Innenhof. Diese offene Gestaltung setzt sich im Inneren des Hauses weiter fort. Ganz nach dem Motto „Sehen, aber nicht hören“ ermöglichen die großen Fensterfronten eine freie Sicht von der einen Seite des Gebäudetraktes, über den Innenhof, durch den gegenüberliegenden Büroflügel, ins Freie. „Wir wollten keinen sterilen Bürokomplex errichten, sondern eine kommunikationsfördernde, interaktive Nutzung forcieren“, begründet Andrea Niehoff die einzigartige Gestaltung. Dass das Architektenteam diesem Anspruch gerecht werden konnte, davon zeugt der breitgefächerte Nutzungsmix der Mieter - vom Kinderazt, über einen Verlag, bis hin zur Reinigungsfirma sind verschiedenste Branchen vertreten. Kein Wunder also, dass bei den bisher 10 Mietparteien derzeit nur noch eine einzige 160 m2 große ‚Parzelle‘ im ersten Stock frei ist. Zurückhaltender Umbau mit einzigartigen Details – während das großzügig gestaltete Stiegenhaus unverändert blieb, hat sich das Architektenteam für den Innenhof etwas Besonderes einfallen lassen: Der bis dato asphaltierte Hof wird mit einem Baum begrünt. Überhaupt wurde beim Umbau viel Wert auf spezielle Details gelegt: Die Fenster sind – in Abstimmung auf die bestehenden Dachgaupen – mit Kupferlaibungen versehen worden, so dass sich bereits von außen ein stimmiges Gesamtbild ergibt. „Im Rahmen der Umbaumaßnahmen haben wir uns auf zwei wesentliche Materialien sowie eine Farbe beschränkt, die dem Haus eine ganz individuelle Formensprache verleihen: Kupfer, Terrazzo-Asphalt und Weiß“, erklärt DI Markus Dorner die reduzierte Wahl der Baustoffe.
(Text: Vorarlberger Nachrichten, April 2008)