Wohnanlage Krüzbühel Bürs

Hilti & Jehle GmbH / Wohnbauselbsthilfe Vorarlberger gemeinnützige Gen.m.b.H

6706 Bürs, AT

Wohnbau

2019

1. Preis geladener Wettbewerb

Fotocredits: Bruno Klomfar, WSH, Büro D\M

      • Das Land Vorarlberg bekennt sich über die Wohnbauförderung seit 2005 zu einer energieeffizienten Baukultur, besonders im integrativen Wohnbau. Dies beinhaltet auch ein qualitätsvolles und ressourcenschonendes Bauen, bei dem Ökonomie und Ökologie, Soziales und Kultur im Einklang stehen.
        Für die neue Wohnanlage am heutigen Siedlungsrand von Bürs werden diese Gedanken aus der ortsüblichen Durchlässigkeit und Vielfalt der Solitäre abgeleitet und auf die neuen Gebäude angewendet. Drei klare Baukörper entwickeln sich strukturell von der südlichen Widmungsgrenze bewusst versetzt ins Innere des Quartiers zum Magermuttweg. Dadurch entstehen mit den umgebenden Gebäuden und Wegen naturnahe, differenzierte Außenräume von hoher Durchlässigkeit und Identifikation. Die Adressbildung erfolgt über einen nach Süden offenen ruralen Freiraum zum Krüzbühel, der gefolgt von von zwei weiteren - in ihrer Gestaltung differenzierten Außenraumbereiche - fußläufig ins Innere des Siedlungsgebietes führt.
        Die großzügigen Eingangsbereiche kombiniert mit den Fahrrad- und Kinderwagenräumen ziehen die Aufenthaltsqualitäten der Außenräume in die Privatheit der einzelnen Häuser und bilden so Verweilflächen und Orte der Begegnung.

      • Die konzeptionelle Einfachheit stülpt sich gleichsam von innen nach außen. Um die zentrale Erschließungszone aus Stahlbeton liegen die energetischen Versorgungsstränge sowie die Nassräume. Zwischen dieser Zone und der Außenhaut in einer Multiboxkonstruktion liegen jene anpassungsfähigen Bereiche, die Grundrisse in unterschiedlichsten Größen und Varianten ermöglichen. Die Überlegungen zum Inneren sind auch in der Fassade lesbar. Die vorgefertigten Riftbrettelemente bilden den Rahmen für die tiefer liegendene Multibox und geben dem Gebäude eine angenehme Tektonik. Ein einziger Fenstertyp wird entsprechend dem inneren Gefüge jeweils hinzugefügt. Durch die Konzentration der Pkw Stellplätze und der Tiefgarageneinfahrt am östlichen Eingang des Grundstücks stehen die neue Gebäude völlig frei am Wiesengrund, am Übergang zu den unbebauten Landschaften im Süden. Diese Situation sowie die gestaffelte Öffentlichkeit von ganz Außen bis zur Intimität des Grundrisses umschreiben das Wohnen in einem ”gestapelten” Reihenhaus.