Wohnanlage Rheinstrasse West Bregenz
Wohnbauselbsthilfe Vorarlberger geimeinnützige Gen.m.b.H / Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH / VOGEWOSI Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft mbH / i+R Wohnbau GmbH
6900 Bregenz, AT
Wohnbau
2012
direkter Auftrag
Fotocredits: Bruno Klomfar, Büro D\M
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Bregenz besitzt im Westen und Süden des Gemeindegebiets zwei Stadteinfahrten – die Rheinstrasse und die Arlbergstrasse. Diese beiden hochrangigen Verkehrswege mit ca je 20.000 PKW Bewegungen am Tag bilden innerhalb des Stadtraums starke städtebauliche Entwicklungsachsen.
Die Grundparzellen GP .1577 - 2161/5 - 2161/3 liegen südöstlich der Rheinstrasse unmittelbar an der Stadteinfahrt. Hier quert die ”Harder Brücke” die Bregenzer Ache. In diesem Schnittpunkt liegt das ca 6000 m2 große als Bauland gewidmete Grundstück.
Während sich nördlich der Rheinstrasse ein bandartiges Industrie- und Versorgungsgebiet entwickelte, entstand nach 1955 südlich dieses Verkehrbandes die Südtiroler Siedlung der zweiten Generation. Die zweieinhalb bis viereinhalb geschoßhohen Gebäude sind linear addidativ aufgefädelt und bilden geräumige Höfe, die in ihrer ursprünglichen Form zu Selbstversorgung mit Gemüse etc verwendet wurden.
Die Überlegungen zur Bebauung der GP.1577 - 2161/5 - 2161/3 schließen nahtlos an dieses Prinzip an. Vier Baukörper umschließen höhengestaffelt (E+2 / E+3 / E+4 /E+8) einen Hof der sich zum Grünraum Bregenzer Ache öffnet. Die Baukörper entlang der Rheintrasse sind gleich der Südtiroler Siedlung vom Straßenraum zurückgesetzt, die bestehende Pappelreihe wird verlängert und verschmilzt mit dem Grünraum der Bregenzer Ach.
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Die Einbettung des Bebauungsvorschlages in den Stadtraum sowie die Vernetzung mit den Grünräumen des Naherholungsgebietes Bregenzer Ache wurde bereits in der Sitzung des Fachbeirats umfassend dokumentiert.
Die Fassaden der U - förmigen Bebauung - aufgelöst in vier Baukörper - reagieren unterschiedlich, entsprechend ihrer Stellung im Stadtraum. Zum Straßenraum - nach Außen - signalisieren die Fassaden eine offene heitere Haltung, die dennoch den strengen Anforderungen eines Passivhauses entsprechen. Die verputzten Laibungen der Fenster dieser dem Verkehr zugewandten ”Lochfassaden” werden um bis zu 60 Grad ausgedreht und erhalten dieselbe weiße Farbe wie die Fenster. Dadurch wird die strukturelle Wahrnehmung dieser Öffnungen vergrößert. Die verputzte Hauptfassade erhält einen abgetönten, warmen Grauton.
Die dem großzügigen begrünten Innenhof zugeordneten Fassaden zeigen im Gegenzug bandartigen Charakter. Der weichen Form der inneren Grünraumbepflanzung wird als wesentliches Element ein lineares grünes Glasgeländer, das sich von unten nach oben in seiner Farbigkeit ausdünnt gegenübergestellt.
Das gesamte Projekt unterliegt dem geförderten sozialen Wohnbau und wird als Passivhaus ausgeführt werden. Dabei sind die Vorgaben hinsichtlich der Errichtungskosten und der Miethöhen einzuhalten. Die flexible Grundrisstypologie orientiert sich ebenfalls an diesen Vorgaben.