Äussere Seestadt 2 Bregenz

Rhomberg Bau GmbH, Schertler-Alge GmbH, ZIMA Holding AG

6900 Bregenz, AT

Wohnbau

2011

2. Preis zweistufiger geladener WB Stufe 1 und 2

      • Das Planungsgebiet ist von seiner prominenten Lage im Stadtraum geprägt. Es bildet jenen tangentialen Bereich an dem sich die beiden Verkehrsbänder der Bahn und der L 202 in Bregenz am nähesten kommen. Hier werden zwei Stadtteile - der See mit seinen kulturellen - und Freizeitangeboten sowie die neue Innere und Äußere Seestadt über die Mehrerauer Brücke miteinander verbunden. Zudem bildet dieses Areal den Schlussstein des Quellenviertels und den ”missing link” zur äußeren Seestadt. Der Entwurf folgt der klar differenzierten, städtebaulichen Struktur des Leitprojekts und übernimmt die dem Kontext entsprechende Maßstäblichkeit ebenso wie das konsistente Erscheinungsbild. Der den Baulinien folgende Körper vervollständigt die aufgelockerte Blockrandbebauung der Äußeren Seestadt und bildet mit seinem Gegenüber auf der anderen Seite der Brücke ein spannungsreiches Paar. Dem Prinzip der “harten Schale“, das die Emissionen der Umgebung mindern soll, steht die Weichheit eines durchgrünten Innenhofes gegenüber. Nur zweimal durchbricht ein gebäudehoher Schlitz diese urbane Haut. Diese Öffnungen markieren die Eingänge, sie lassen das Innere erahnen und nach außen dringen und thematisieren die Längsentwicklung des Leitprojekts. Die Thematik der harten Schale und des weichen Kerns findet ihre Entsprechung auch in der Materialisierung der Gebäudeoberflächen.

      • Das Erdgeschoss “füllen“ die Räumlichkeiten der Wohnbauselbsthilfe, die auf einem ca 50 cm hohen Sockel über dem umgebendem Niveau ruhen. Der Eingang liegt im Westen an der Quellenstrasse. Die Büros generieren sich flexibel, mäandernd um den Innenhof zueinander mit guten Sichtbeziehungen nach außen. Von den knapp 1000 m2 können ca. 300 m2 im Osten mit eigenem Eingang abgetrennt werden. Über der Wohnbauselbsthilfe befinden sich über vier Geschosse ca. 48 Wohnungen, die auf kurzem Weg über zwei Stiegenhäuser erschlossen werden. Diese befinden sich in den oben erwähnten Gebäudeschlitzen. Sie bilden qualitätvolle halböffentliche Aufenthaltsbereiche, Gemeinschaftsterrassen, die Kommunikation zulassen und Blicke nach Innen und Außen freigeben. Im ersten Obergeschoss sind diese Bereiche der beiden Erschließungszonen miteinander verbunden und erlauben ein “Durchwegen“ des Hofes, des Hauses. Alle Wohnungen besitzen einen Bezug zum Hof als auch nach Draußen. So lassen sich Grundrisse in beide Richtungen anpassungsfähig entwickeln - die verglasten Loggien der umfassenden Hülle erzeugen zusätzliche Pufferräume. Das Energiekonzept folgt dem des Leitprojektes und erfüllt damit die Anforderungen des integrativen Wohnbaus im Passivhausstandard.