Bregenzer Meile Seestadt Bregenz

Seestadt Bregenz Besitz- und Verwaltungsges.m.b.H.

6900 Bregenz, AT

Wohnbau

2010

2. Preis zweistufiger geladener WB Stufe 1 und 2

      • Die Bregenzer Meile

        Im Bereich zwischen Quellenviertel und Seestadtareal sowie dem Weiherviertrel treffen zwei Gebäudetypologien aufeinander. Einerseits endet im Osten die geschlossene Bebauung der Innenstadt, andererseits dringt von Süden her eine heterogene, engmaschige Bebauung in Richtung des neuen Quartiers. Von Süden – vom Berg her – fallen die Grünräume zwischen dem lockeren Bestand in Richtung See. Nur die beiden Verkehrsbänder der Bundesstraße und der Bahn stören diesen Fluss. Die bestehenden Gebäude entlang dieses Abschnitts – vom neuen Bahnhofsplatz bis zur Einmündung in das Quellenviertel weisen im Mittel eine Straßen begleitende Länge von ca. 35 Metern auf. Für das neue Viertel – der Bregenzer Meile  - bildet diese städtebauliche Maßstäblichkeit den Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung. Entlang der L 202 werden vier Gebäude mit großzügigen Grünzwischenräumen ähnlich den gegenüberliegenden Einzelbauten einer Perlenkette gleich aufgefädelt. Sie endet in einem höheren Gebäude am Bahnhofsplatz. Die Bereiche zwischen diesen vier- bis fünfgeschossigen Gebäuden sind eingeschossig mit Einzelhandelsflächen bebaut und weichen unterschiedlich von der Vorderkante der neuen Solitäre zurück. Am Bahnhofsplatz nimmt das einzige höhere Gebäude (30 Meter) den Eckbereich zwischen Platz und Landesstraße ein. Der ”Bahnhofsturm” ist integraler Bestandteil der Platzwände, der Gesamtbebauung und sichtbares Zeichen nach außen. Anstelle eines  bespielten Vorraums entsteht ein übersichtlicher, urbaner Platz der Mobilität, des Wechsels und des Austausches.

      • Im nördlichen Bereich schließt ein freistehendes Dienstleistungsgebäude mit einem kleinen Servicecenter der Bahn diesen Raum. Zwischen diesem und dem neuen Viertel endet die Erschließungsbrücke der Bahn mittig vor dem Platz. Die neuen Gebäude folgen dem Prinzip des gedachten Cluster. Es werden hier die Elemente der innerstädtischen Blockrandbebauung genauso aufgenommen, wie die Anordnung der Einzelbaukörper des ehemaligen Vorstadtviertels der Quellenstraße. Der städtebaulichen äußeren Durchlässigkeit steht dieselbe innere Durchlässigkeit gegenüber. Nach dem Prinzip des Moduls werden Räume miteinander verknüpft, Höfe gebildet, Blickachsen freigegeben und eine Vielzahl von unterschiedlichen Wohnungen in einem Gebäude, einem Cluster angeboten. Im Erdgeschoßbereich bilden die zurückweichenden Räume Nischen und kleine Plätze für den Einzelhandel, die mit den Grünräumen der Clusterzwischenräume verwoben sind. Am Bahnhof selbst liegen zentral die Eingänge zu den Einzelhandelsflächen sowie zu den Räumen des höheren Bürogebäudes. Die große Terrasse des Cafés im ersten Obergeschoss nach Südwesten ist mit einer kleinen mall und den Eingangsbereichen der anderen Handelsflächen verbunden. Die Unverwechselbarkeit des neuen Quartiers  entsteht durch Vielschichtigkeit und einer erlaubten Individualität, der ein klares stadträumliches, durchgrüntes und dem Ort entsprechendes Konzept zugrunde liegt und das Antworten auf die neue Mobilität aufzeigt.