Erweiterung Kindergarten Kinderbetreuungseinrichtung Eltern-Kind-Zentrum Schlins

Gemeinde Schlins

6824 Schlins, AT

Bildung

2012

Ankauf geladener Wettbewerb

      • Ortsräumliche Bezüge

        Dem Eingehen auf die vorhandene Struktur des Kindergartens Schlins folgt das Verständnis für die bestehenden räumlichen Qualitäten. Diese gilt es weiter zu denken, zu ergänzen. Die innere Schichtung wird aufgenommen und weitergebaut. Die guten, vorhandenen ortsräumlichen Beziehungen brauchen nicht geändert werden, sie werden kultiviert, neu gestaltet. Diesem Ansinnen Gewohntes weiterzuführen entspringt auch dem Wunsch keine ungleichen Standards zu zulassen. Altes soll wiedererkennbar mit neuen ergänzt werden ohne auf zeitgemäße kulturelle Prinzipien zu verzichten. Der Kindergarten Schlins liegt eingebettet im Zentrum einer parkähnlichen Landschaft, umgeben von hochstämmigen Bäumen. An der süd - östliche Seite des Bestands wird das innere Gefüge zweigeschossig weiterentwickelt. Dadurch entstehen wahrnehmbar zwei Baukörper von ähnlicher Gestalt, die L-förmig den Vorplatz fassen. An deren Schnittstelle öffnet sich mit einladender Geste das Gebäude und markiert den Eingang.

        Ein Ort für Kinder

        Diese Schnittstelle ist Teil einer funktionellen Achse, die den zweigeschossigen Kindergarten mit der ”Spielkiste” verbindet. So entstehen separate Einheiten, die miteinander einen Cluster bilden, Übersichtlichkeit schaffen und Kommunikation nach innen wie nach außen fördern. Die Übergänge zwischen neuem Kindergarten und der Umnutzung des Bestands zur ”Spielkiste” werden fliesend.

      • Diesem Prinzip folgt auch das darunter liegende Gartengeschoss, in dem sich der Essraum ebenerdig zum Freiraum öffnet, der vom Musikraum, dem Bewegungsraum und den aktiven Räumen der ”Spielkiste” ergänzt wird. Hier bilden überdachte Freibereiche Zwischenzonen, die einen weichen Übergang zu den Erlebnisräumen der Natur bilden. Die Erscheinung des Gebäudes wird vom Spiel der feinen Rieselputzfassade und den großzügigen Glasflächen bestimmt. Eine verspielte Tektonik ergänzt den Ausdruck. Im Gartengeschoss übernimmt die Haptik des Holzes diese Aufgabe. Das Innere des Gebäudes ist von Riemenböden und dem Wechsel zwischen stark beanspruchten Flächen aus Lehmputz und Holz- sowie Holzkustikflächen geprägt. Der Garten bleibt der Natur überlassen.

        Staunen und Offenheit

        Die räumliche Gestaltung einer Umwelt, eines Kindergartens kann über verschiedene Merkmale beschrieben werden. Dabei trägt die Verwendung jedes einzelnen Gestaltungsmerkmals (Material, Farbe etc.) zur Art und Umfang des Einflusses bei. Ein wesentliches Gestaltungsmerkmal ist die Raumstruktur, der Grundriss und die räumliche Einheit. Offenheit, Transparenz, kurze Wege und funktionelle Übersichtlichkeit schaffen Möglichkeitsräume, die Vertrautheit und Entspannung sowie Aktivität und sozialen Kontakt erlauben -  Zugehörigkeit und Weltoffenheit kombinieren und die Vielfalt des Spielens und Lernens zulassen.