Kindergarten Maria Hilf Bregenz
Amt der Landeshauptstadt Bregenz
6900 Bregenz, AT
Bildung
2011
geladener Wettbewerb
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Ortsräumliche Bezüge
Einem großen Blumenfenster gleich öffnet sich das neue Haus des Kindergartens Mariahilf nach Süden zum fernen Gebhardsberg und der nahen Volksschule Rieden. Die gesetzte Lage des Gebäudes im Nordwesten des Grundstücks und der vorgelagerte Spiel- und Grünbereich verhelfen den Massen der flankierenden Gebäude – der Kirche Mariahilf und der Schule Rieden - zum notwendigen Stellenwert im Stadtraum. Die Freibereiche der Schule, des Tagesheims und des Kindergartens werden miteinander verknüpft, berühren den Kirchplatz und halten den Blick zur Basilika frei. Wie die tägliche Wahrnehmung der Volksschule im Innenraum des Kindergartens wird so auch der Außenraum zum kognitiven Gedächtnisträger. Es entsteht ein dauerhafter ortsräumlicher Kontext.
Unmittelbar vor einer bestehenden Dreiergruppe von Bäumen unterhalb des mächtigen Kirchturms, am Kreuzungspunkt des inneren Fußwegenetzes des Quartiers liegt der Eingang. Durch ein maßvolles Zurückweichen des neuen Gebäudes von der bestehenden Wohnbebauung entsteht hier ein kleiner Vorplatz, der fußläufig mit guten Sichtbeziehungen zur Heldendank- und Mariahilfstrasse an diese angebunden ist.
Innere Struktur
Über einen kleinen Wartebereich im Foyer vorbei am Multifunktionsraum erreicht man das zentrale Stiegenhaus. Dieser Bereich mit Sichtbezug zum Vorplatz ist durch eine dienende ”Schiene” in der sich die Gebäudeinfrastruktur und die Nebenräume befinden von den nach Südosten orientierten Gruppen- und Aufenthaltsräume abgegrenzt. Im Nordwesten des Erdgeschosses befindet sich der direkt ans Foyer angebundene Bewegungsraum, darüber die Verwaltung und der Therapieraum.
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Materialisierung - Ausdruck
Trotz der stark durchgrünten Freiflächen um die Kirche, die Schule und den Wohnbauten, die den Straßenräumen folgen, besitzt das gesamte Quartier einen städtischen Charakter. All diese ”Putzbauten” werden mit dem übergeordneten Gestaltungselement des aufgerauten mit Jura Kalk versetzten Sichtbetons ergänzt. Diese warme, beigegraue Oberfläche korrespondiert mit den vorgefertigten ”Füllelementen” aus Eiche und Glas. Im Inneren tritt ebenfalls die Eiche als wesentliches Bestandteil der Wahrnehmung hervor. Der gesamte Bau wird als Mischbauweise verstanden, dabei dienen die CO2-armen Ökobetonanteile als Speichermasse.
Draußen
Drei Themen durchströmen die Freibereiche. Im Wesentlichen sollen Grenzen und Barrieren möglichst aufgehoben werden und das Gelände maximal bespielbar sein. Implantiert sind hier Spielsubräume, die sich mit dem Wesen von Wasser, Haptik (Sand-Kies -Steine), Natur (Büsche und Beete), Bewegung (Dreiradbahn) und Ähnlichem auseinandersetzen. Den dritten Bereich bilden die Übergangsräume wie die Terrassen zum Haus, die halböffentlichen Bereiche des Eingangs, der niedrige, durchlässige Hecken- und Blumenteppich der Ränder und die Pergola mit dem Barock anmutenden Labyrinth im Süden, das stark mit der Geometrie der angrenzenden Kirche kokettiert.