Kindergarten und Volksschule Bütze Wolfurt
Marktgemeinde Wolfurt Immobilienverwaltungs GmbH & Co KG
6960 Wolfurt, AT
Bildung
2015
EU-weiter Wettbewerb
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Die zweifelsfreie städtebauliche Disposition der bestehenden Schule Bütze bildet die Prämisse zur inhaltlichen Weiterentwicklung und folgt im Wesentlichen dem Anspruch der modernen Pädagogik an eine redundante Vernetzheit der Bildungslandschaften. Dabei werden die Organisation und Gliederung der neuen Schule und des Kindergartens in die zu erhaltenden Gebäudeteile integriert und zu einem gemeinsam erlebbaren Fluidum zusammengeführt. Auch ist es wesentliche Absicht dieser städtebaulichen Reflexion die Dreigeschossigkeit der bestehende Schule nicht zu überschreiten und klar zugeordnete Freibereiche zu schaffen.
So wird in der ersten Phase der östliche Klassentrakt der eingeschossigen Schulergänzung aus dem Jahre 1990 durch eine kompakte, völlig neue dreigeschossige Volksschule ersetzt. Während dieses Zeitraums bleibt der Betrieb in der Turnhalle sowie der alten Schule aufrecht. Nach dem Umzug in die neue Volksschule wird der Turnsaal saniert und in Folge die alte Schule umfassend modernisiert und an die Anforderungen des neuen Kindergartens angepasst. Der alte Kindergarten kann ungenutzt, abgebrochen oder veräußert werden Kinder verbringen einen beträchtlichen Teil ihrer Kindheit in der Schule, sie durchleben in der Schule entscheidende Phasen ihrer Entwicklung. Das dort praktizierte Lernen und Schulleben legt den Grundstein für lebenslanges Lernen, für die Freude am sich Bilden und Weiterbilden und für eine aktive Teilnahme an der Gesellschaft. Schulen sind daher heute Arbeits- und Lernlandschaften, Orte der Begegnung, Orte zum Verweilen und sollen vor allem Orte sein, an denen Kinder miteinander wachsen und Gemeinsinn entfalten können. In Bewegungs-, Spiel-, und Erfahrungsräumen lassen sich dann Kreativität und Phantasie entfalten.
Neue Schule und Kindergarten bilden zur Montfortstrasse einen Dorf- und Veranstaltungsplatz, einen ”Schul- und Pausenhof” an dem - den einzelnen Gebäuden eindeutig zugeordnet - die Eingänge liegen. Diese Almende ist mit unterschiedlichsten Themen besetzt. Neben der Erholung und dem Spiel unterstützt die zentrale Linde, ein Schulgarten mit Frucht- und Duftpflanzen und ein Fahrradtreff den Gemeinsinn.
Im Inneren setzt sich diese durchlässige Vernetzheit fort. Um einen großzügigen Lichthof im Eingangsbereich der Schule sammeln sich die Verwaltung, die Freizeiträume und ein transparenter Mehrzweckraum, der neben Veranstaltungen im Besonderen auch den Kinder als Präsentations- und Darstellungsraum dient. Diesem Kontinuum angegliedert befinden sich der Essbereich mit einem weiten Blick in den Garten und die Bibliothek im weitläufigen Spannungsfeld zum Sport.
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Genau an dieser Schnittstelle zum Kindergarten liegt an zentraler und übersichtlicher Stelle der Elterntreff. Im Eingangsbereich des Kindergartens vereinigen sich die Verwaltung, der Essbereich sowie die Zentralgarderobe mit gedecktem Ausgang in die Grünräume. Eine ausgedehnte Freiterrasse mit befestigten Spielflächen bindet übergangslos an die umgebenden Grünräume an.
Es sind besonders im Erdgeschoss poröse Räume, die Ein- und Ausblicke in andere Bereiche erlauben und so ein generationenübergreifendes Netzwerk von hohem Aufforderungscharakter herstellen. Die getrennten oberen Bereiche der Schule als auch des Kindergartens sind intimer, reduzierter in ihrer räumlichen Intervention. Es sind eher „Baumnester”, Rückzugs- und Arbeitsräume, die sich um Lernlandschaften gruppieren. Im erste Geschoss der Schule gesellt sich zum Schulbereich eine Vorschulklasse, im Geschoss darüber der textile Werkraum. Das Obergeschoss des Kindergartens beherbergt die Kleinkinder sowie Kindergruppenräume. Den oberen Abschluss bildet hier ein weiterer Gruppenraum, der Werkraum sowie der eigens dem Kindergarten zugeordnete Bewegungsraum mit vorgelagerter Freiterrasse. Anpassungsfähigkeit und Übersichtlichkeit bilden für beide Bildungseinrichtungen die Grundlage für zukunftsweisende, sich ständig ändernde Lehrmethoden.
Die Zentralgarderobe der Schule im Untergeschoß liegt am Schnittpunkt zwischen Turnsaal, Ausgang in die Freibereiche, dem externen Zugang und dem technischen Werkraumbereich. Der ehemalige kleine Turnsaal der alten Schule wird der Gemeinde zur Verfügung gestellt und dient mit neuen eigenem Eingang unter anderem als Bewegungsraum als auch Raum für Vorträge, Ortsteilarbeit und Ähnliches.
Das äußere Erscheinungsbild folgt der inneren Vernetzheit in seiner ganzheitlichen Erscheinung und leitet sich letztlich aus der Sanierung der alten Schule (neuer Kindergarten). Fibre - C Platten und große eloxierte Alurähmen um die Fensterbänder fassen die innere Bildungsdifferenziertheit gestalterisch zu einem Bildungscampus zusammen. Der Innenausbau ist geprägt vom Spiel des vielseitigen Einsatzes von Holz, angepasst an Beanspruchung und Nutzung. In den Sanierungsbereichen wird Holz vorzugsweise zur akustischen und gestalterischen Verbesserung eingesetzt. Die neuen intensiv genutzte Gründächer verschmelzen als ökologisch rauer Filter mit den umgebenden Landschaften.