Neubau Messehalle 5 Dornbirn
Messe Dornbirn GmbH
6850 Dornbirn, AT
Öffentlich
2017
3. Preis EU-weiter Wettbewerb
-
Die Messehallen Dornbirn mit ihrem unterschiedlichsten wertvollen architektonischen Vokabular setzt entgegen den Konzepten vieler anderer Messestädte auf kein homogenes Erscheinungsbild. Durch Vielfalt und Qualität in der Messelandschaft Dornbirn soll für jede Halle ein gestalterisches Alleinstellungsmerkmal abgebildet werden. Die neue Halle 5 folgt diesen Überlegungen trotz aller Pragmatik einer teilbaren Sporthalle verbunden mit einer Mehrfachnutzung durch die Abbildung eines akkuraten klaren räumlichen Gefüges. Straßen- und Messeseitig brechen die hallenhohen Einschnitte die geforderte Hermetik und bilden deutlich ablesbare Übergangszonen zwischen Innen und Außen. Der über den jeweiligen Eingängen positionierte Gymnastik- bzw. Kraftraum akzentuiert diese Absicht. Die anschließenden Raumfolgen lassen sich durch diese markante Intervention gut erfahren. Atmosphäre, Präzision und Robustheit stehen im Vordergrund. Auf konstruktive Lesbarkeit und Überformung wird zu Gunsten einer unmissverständlichen Sachlichkeit verzichtet.
Identifikation und eine unverwechselbare Präsenz werden allein durch den konsequenten und exakten Einsatz zweier Materialien hergestellt. Sichtbeton und Holz werden hier zu einem den Ansprüchen einer Sport -und Messehalle entsprechendem Profil geformt bzw. zugeschnitten. Das federnde Sperrholz bildet hier den sympathischen Antagonisten zum Weißzement. Räumlichen Stimmungen sind dabei sorgfältig mit Akustik, Widerstandsfähigkeit und Nutzbarkeit abgestimmt.
-
Die Positionierung der Räume und die Zugänge zur Halle 4 entsprechen exakt den Anforderungen des geforderten Raumprogramms. Die ca. 3,50 Meter hohen Holzfachwerkträger überspannen im Abstand von ca. 5,00 Meter die gesamte Halle. Alle anderen Einbauten bleiben von dieser Konstruktion unberührt. Nur zweimal öffnet sich das Dach wie eine Längsnaht um Licht auf die Galerie, das Foyer und die Wegführung zu den Garderoben gleiten zu lassen.
aus dem Jurybericht
"... Ganz bewusst thematisiert dieses Projekt die sportlichen Inhalte dieser Messehalle, indem sowohl der West- als auch der Osteingang die beiden Sondersporträume Kraft- und Gymnastikraum signalhaft mit den Eingängen verknüpft und damit den geländeprägenden Messehallencharakter positiv kontrastiert. Auch im Inneren wird die Foyerzone anders behandelt als vielen anderen Projekten. Sie wird direkt und offen zu den Spielflächen angeordnet. Leider ist diese Maßnahme die größte funktionale Schwäche des Projektes, weil der direkte Kontakt der elterlichen Begleiter der jungen Kunstturner einem konzentrierten ungestörten Training widersprechen. Eine Abtrennung ist zwar strukturell vorgesehen, schwächt jedoch das Konzept wesentlich, weil diese fast immer geschlossen sein wird. Im galerieartigen Obergeschoss sind „offene“ Umkleiden vorgesehen, was keinesfalls funktionell möglich ist. Deren Erschließung von der Eingangsebene ist sehr gut gelöst. Die übermäßig hohe Kubatur ist ein wesentlicher Schwachpunkt. ..."