Pflegeheim Dornbirn
Stadt Dornbirn
6850 Dornbirn, AT
Öffentlich
2003
4. Preis EU-weiter Wettbewerb
-
Städtebau/Architektur
Das neue Gebäude für das Pflegeheim Höchterstrasse steht parallel zur Dornbirner Ache. Der Stadtraum wird hier durch den fussläufig hochfrequentierten Achdamm geprägt. Dieser Wall mit seiner Ahorn-Allee liegt ca. 2,50 Meter höher als das dahinter liegende Bauland. Das neue viergeschossige Haus entwickelt sich entlang dieser städtischen Achse. Dadurch bleibt der Bestand (zukünftiges Tageszentrum) an der Höchsterstrasse unberührt und eine städtebauliche Weiterentwicklung bleibt möglich. Die Dichte im Nordwesten reagiert auf die Baumassen der angrenzenden Schule. In Richtung Südosten öffnet sich das U-förmige Haus, lässt die Natur einfliessen und gibt den Blick auf den ”Karren” frei.
Man erreicht das Haus über einen Themengarten der unter dem Gebäude durchfliesst und bestehende und neue Freiräume miteinander verknüpft. Eine Art therapeutische Architektur zeichnet die Bewegungsräume im Inneren wie im Freien. Die Gärten verbindet haptische und olfaktorische Wahrnehmungen, die Innenräume sind geprägt von der Bewegung im Licht und dem aufordernden Charakter mit der Umgebung in Kontakt zu treten.
Architektur/Funktion/Konstruktion
Im Erdgeschoss gruppiert sich das Café mit grosser Terrasse am Eingang, der Veranstaltungssaal, die Kapelle sowie die Verwaltung und die Personalräume um einen begrünten Lichthof, der vom Untergeschoss bis in dritte Obergeschoss reicht.
-
In den drei darüber liegenden Geschossen liegt der zentrale ”Dienstblock” und die Aufenthaltsbereiche um diesen Lichthof, quer vernetzt mit einer grossen ”Frühstücksterrasse” im Osten zur Ach und einem Pendant im Westen. Die Wohngruppen reihen sich um diese Bereiche und entsprechen der gewünschten organisatorischen Form des Y. Die Versorgung des Hauses erfolgt über die Verlängerung der Rampe der bestehende Anlieferungsstrasse von der Höchsterstrasse aus. Im Keller liegen die Entsorgung und die Anlieferung räumlich getrennt.
Die 30 cm starken vorgespannte Stahlbetondecken werden von Stützen im konstruktiven Raster von 7,30 x 9,60 Meter getragen. Die Fassaden bestehen aus raumhohen vorgefertigten Multibox-Elementen. Der konsequente Einsatz des Rasters und die Präfabrikation der Holz-Glaselemente soll helfen die Baukosten und die Bauzeit niedrig zu halten.
Das konstruktive Raster beträgt 7,20 m x 12,50 m und wird von 31 cm hohen Hohldielendecken überspannt. Dieses Prinzip liegt dem gesamten Entwurf zu Grunde. Dadurch sind alle Räume nahezu stützenfrei und die gewünschte Flexibilität ist garantiert.
Die äussere Hülle, die Fassade ist vorgehängt. Die gerastete Ganzglasfassade besteht aus undurchsichtigen, transluszenten und tranparenten Gläsern, ist Teil des Energiekonzepts und soll die Gesamtenergiebilanz verbessern. Im sonnenlosen Norden wird dieses System zum Teil durch Edelstahl ersetzt.
Im 2. Untergeschoss befindet sich die Haustechnik und die Lüftungszentrale.