SOS Kinderdorf Bregenz

Wohnbauselbsthilfe Vorarlberger gemeinnützige Gen.m.b.H

6900 Bregenz, AT

Wohnbau

2006

1. Preis geladener Wettbewerb

      • Städtebau

        Der Neubau für das Jugendwohnheim des SOS Kinderdorf e.V. an der Heldendankstraße in Bregenz ersetzt das derzeit noch bestehende, nicht mehr zweckgemäße Gebäude und entspricht diesem in Lage, Maßstäblichkeit und Geschosszahl. Mit dem vorliegenden Entwurf hat das Büro Dorner\Matt ein vom SOS Kinderdorf ausgelobtes Gutachterverfahren gewonnen. Der Neubau des Jugendhauses bildet zusammen mit dem bestehenden ebenfalls dreigeschossigen Gebäude der Gebietskrankenkassa ein eigenständiges städtebauliches Ensemble, das sich durch das Abrücken von der westlichen Grundgrenze bewusst von der wesentlich höheren Bebauung des benachbarten Velag-Areals abhebt.

        Innere Struktur

        Durch die sehr ausführlich formulierten Vorgaben des SOS Kinderdorf konnte das Gebäude in seiner Organisation genau an den Tagesablauf und das pädagogische Konzept der Jugendhilfe angepasst werden. Im Erdgeschoss befinden sich die gemeinsame Wohnküche, Büros, Nachtdienst und ein Schnupperzimmer für Neuankömmlinge. In den Obergeschossen sind je sechs Zimmer über einen Gemeinschaftsbereich mit Teeküche und Betreuerzimmer zu einer Einheit des betreuten Wohnens zusammengefasst.

      • Je zwei der Jugendzimmer teilen sich dabei – auch aus didaktischen Gründen– ein Bad. Den betreuten Wohneinheiten zugeordnet gibt es je Geschoss eine Kleinwohnung mit eigener Küchennische, die dem jugendlichen Bewohner ein größeres Maß an Selbstständigkeit erlaubt und daher auch architektonisch getrennt an das Stiegenhaus angebunden ist. Sie bildet pädagogisch gesehen die Zwischenstation zum Übergang in ein selbstständiges Leben.

        Fassade

        Die Fassade wurde so gestaltet, dass die innere Organisation des Gebäudes nach außen ablesbar wird. Die Fensterumrahmungen der Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss sind farblich leicht abgesetzt und hinter die verputzte Wand zurückgesetzt. Umgekehrt werden in den Obergeschossen Fassadenrahmen plastisch aus dem Putz herausgedrückt, die die Zimmerfenster in beiden Obergeschossen jeweils zu einer Einheit zusammenfassen und den Charakter der Gemeinschaft andeuten. Die Fassadengliederung setzt einen eigenständigen Akzent als Antwort auf die benachbarte dreigeschossige Glasfassade der Gebietkrankenkassa. Bei der Gestaltung der Fassaden wie auch der Atmosphäre im Inneren wurde im Rahmen des einfachen baulichen Standards ein ruppiger und dennoch angemessen wohnlicher Charakter angestrebt.