Sozialpastorales Zentrum St. Paulus und Wohnbebauung Reichenauerstrasse Innsbruck

Neue Heimat Tirol Gemeinnützige WohnungsGmbH

6020 Innsbruck, AT

Wohnbau

2012

2. Preis geladener Wettbewerb

      • Städtebau/Architekrur

        Die denkmalgeschützte Kirche St. Paulus liegt in markanter städtebaulicher Position an der Reichenau im Spannungsfeld zwischen der streng geordneten Struktur der sechsgeschossigen, nördlichen Wohnbebauung und dem begleitenden, öffentlichen Grünraum am Gutshofweg. Die Durchlässigkeit, die Durchwegung und Durchgrünung entlang dieser Bebauungsstruktur sind von hoher Qualität und bilden einen identitätsstiftenden Charakter für dieses Quartier. Das neue Wohngebäude mit ca. 60 Wohnungen ordnet sich klar als weiteres Glied in diese Kette ein und erweitert sich besonders im Erdgeschoss öffentlichkeitswirksam in alle Richtungen.

        Auch das neue Sozial-Pastorale Zentrum folgt dieser Intention. Die gleichzeitige Bedeutung dieses Ortes als Stadtteilzentrum mit hohem Öffentlichkeitscharakter und als unmittelbares Naherholungsgebiet verlangt eine hohe Porosität der Räume nach innen und nach außen sowie eine Kompaktheit der Funktionen dieser.

        Gleichzeitig lässt der neue, dreigeschossige zurückhaltende Baukörper des Sozial-Pastoralen Zentrums der sakralen Geste der Kirche Platz und bildet mit ihr ein Forum an der Nahtstelle zum öffentlichen Verkehr dieses Stadtteils. Trotz der klaren Formulierung von urbanen Kontexten zum Straßenraum bleibt der neue Solitär untergeordneter Teil des Kirchenzentrums und Pavillon im Park.

        Architektur/Funktion

        Das Widum selbst liest sich als qualitätvolle, strukturierte Schichtung in kompakter Form ohne dabei das Umfeld baulich zu stark zu beeinflussen.

      • Die Funktionen im Gebäude reihen sich luftig über drei Geschosse um einen Patio, den Pfarrhof. Der Haupteingang erfolgt über den neuen Vorplatz und kommuniziert mit dem Eingang von St. Paulus. Das zentrale Foyer ist begleitet vom Licht der Patio und öffnet sich zum Park. Hier liegen die Räume der Pfarrkanzlei, der Pfarrsaal, das Pauluscafé, der Jugendraum sowie in direkter Anbindung an die Kirche die Sakristei. Kindergarten und Kinderkrippe öffnen sich mit einer großzügigen Terrasse im ersten Obergeschoss zum Park. Darüber befinden sich die Räume des betreuten Wohnens und die Wohnung des Gemeindeleiters.

        Das zarte Betonraster der Außenfassade formt eine schützende, harte Hülle und steht dem weichen, durchlässigen Kern des Inneren gegenüber. Um die Bereiche unmittelbar am Gebäude gänzlich vom  Verkehr freizuhalten und diese Räume den Benutzern zur Verfügung stellen zu können wird die Erschließung der Großgarage zweigeteilt  und vom diesem abgerückt.

        aus dem Jurybericht

        "... Die Idee der Durchquerung in den städtischen Räumen wird positiv bewertet. Der einfache Baukörper – Solitär des pastoralen Zentrums definiert klare Grenzen des neuen Vorplatzes. Die Idee der Durchquerung wird auch im Innenraum weiterverfolgt und trotz der Kompaktheit des Baukörpers wird das Spiel zwischen innen und außen gut umgesetzt. Die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage soll der Ausschreibung entsprechend geändert werden. Die Wohnbaugrundrisslösungen zeigen interessante räumliche Ansätze und sollen weiter Verfolgt werden."