Sozialzentrum Nenzing

Gemeinde Nenzing Immobilienverwaltungs KG

6710 Nenzing, AT

Pflege/Gesundheit

2009

EU-weiter Wettbewerb

      • Altenpflege - eine philanthropische Chance - eine Antwort auf demographischen Veränderungen

        In den jüngsten Jahren ist die Betreuung und Heilung dementer Menschen und anderer altersbedingter Erkrankungen immer stärker in den Vordergrund des gesellschaftlichen und politischen Bewußtseins gerückt. Im Jahr 2050 wird ein wesentlich grösserer Teil der Menschen über sechzig das Bild der österreichischen Gesellschaft prägen als noch heute - aber die Krankheitsbilder des Alterns bleiben dieselben. Auch aus diesem Grund sind in den letzten 10 - 15 Jahren die verschiedensten Modelle zum betreuten Leben im Alter angedacht worden. Allen gemeinsam war das Ziel ein Leben in größtmöglicher ”Normalität” zu führen. Trotz zum Teil massiver körperlicher bzw. geistiger Behinderung soll ein Umfeld für den Alltag geschaffen werden, das sich dem bis dahin geführten Leben annähert.  Das Krankheitsbild, das eine langsam zunehmende Desorientierung im Alltag bedeutet, ist betreuungsintensiv. An diesem Punkt trifft sich unsere gestalterische Beweglichkeit und eine gewisse Experimentier-freudigkeit mit der Welt der Bewohner und Betreuer.

      • Planung wird hier als kommunikativer Prozess verstanden mit dem Ziel eine räumliche Konzeption zu schaffen bei der die Zufriedenheit der Bewohner und der Betreuer im Vordergrund steht. Mit Blick auf die eingeschränkte Mobilität der Betagten und dem hohen Bedürfnis nach Orientierbarkeit versuchen wir den veränderten sinnlichen Wahrnehmungen eine Dichte an kognitiven Reizen gegenüberzustellen um eine intuitiv erfassbare Identität erlebbar zu machen. Neben der Bedeutung des Tageslichts in der Altenpflege spielt ebenso die haptische Erfahrung in den gesamten Überlegungen zur Planung eine zentrale Rolle, da diese im Gegensatz zu den anderen (Sehen, Hören usw.) schlechthin keinem Alterungsprozess unterliegt. Räumlich differenzierte Angebote unterstützen trotz klarer Strukturen und Übersichtlichkeit den Alltag der Bewohner genauso wie den der Betreuer. Mit diesem Wissen und einer jahrelangen intensiven Auseinandersetzung zum Thema Altenpflege konnten wir in den letzten Jahren drei EU-weit ausgeschriebene Wettbewerbe für Sozialzentren gewinnen - siehe Referenzblätter.