Umbau und Adaptierung "Campus Schendlingen" Vorkloster Bregenz

Landeshauptstadt Bregenz

6900 Bregenz, AT

Bildung

2014

Anerkennung EU-weiter Wettbewerb

      • Das Herzstück des Campus Schendlingen bildet die ”Schulgasse”, eine „education mall” an der sich in rhythmischer Sequenz beidseitig über zwei Geschosse Cluster, Höfe, Fachräume und dazwischenliegenden Patios abwechslungsreich säumen. Die orthogonale Struktur folgt der geometrischen Vorgabe der großen, bestehenden Turnhalle in Ost-West Richtig. Das ”Zentrum” der Schule mit Foyer, Mensa, Bibliothek, Musikschule und Bewegungsraum legt sich wie eine eingeschossige Fuge zwischen die bestehende Turnhalle und die neue Schule. Sie formt einen großzügigen Vorplatz mit starken orträumlichen Bezügen, im Besondern zu Kirche St. Gebhard. An dieser Schnittstelle ist sie integrativer, verbindender und doch selbständiger Teil des gesamten Campus. Das Foyer dient dabei als Drehpunkt, ist Verteiler mit direkten Sichtbeziehungen in die „education mall”, in den tiefer liegenden Bewegungsraum, die Bibliothek und den ”durchgesteckten” Multifunktionraum, der Mensa, die sich sowohl zum Vorplatz als auch zu einem intimeren Hof nach Westen öffnet. Die Musikschule empfängt einen direkt an der Wuhrwaldstrasse. Kinder verbringen einen beträchtlichen Teil ihrer Kindheit in der Schule, sie durchleben in der Schule entscheidende Phasen ihrer Entwicklung. Das dort praktizierte Lernen und Schulleben legt den Grundstein für lebenslanges Lernen, für die Freude am sich Bilden und Weiterbilden und für eine aktive Teilnahme an der Gesellschaft. Schulen sind daher heute Arbeits- und Lernlandschaften, Orte der Begegnung, Orte zum Verweilen und sollen vor allem Orte sein, an denen Kinder miteinander wachsen und Gemeinsinn entfalten können. In Bewegungs-, Spiel-, und Erfahrungsräumen lassen sich dann Kreativität und Phantasie entfalten. Die ”Schulgasse” ist ein halböffentlicher Raum, der sich wiederholend öffnet und wieder verengt. Dadurch entstehen Nischen und Aufweitungen, die Vorplätze zu den Eingängen der Custer bilden.

      • Diese Differenziertheit besitzt hohen Aufforderungscharakter, lädt zum Verweilen, zum Müßiggang ein. Zwischen den versetzten Clustern liegen abwechselnd Fachräume wie die Schulküche oder der Physiksaal oder Ähnliches. Dies führt zu einer permanenten Fluktuation im Haus - ein Bewegungsmuster entlang des Tagesablaufes entsteht. Der Gemeinschaftsraum im Cluster ist flexibles Sammelbecken für Neugierige und Schwärmer. Er öffnet sich nach außen jeweils in zwei Pausenhöfe und nach innen über eine offene Patio in die Schulgasse. An diesem intimen und gehaltvoll durchgrünten Innenhof liegt der Lehrerarbeitsraum mit Weitblick über den Cluster. Ihm gegenüber befindet sich der Eingang mit Garderobe und Sanitärgruppe. Die drei Klassenräume sind eingegliederter Abschluss und anpassungsfähige Erweiterung des Gemeinschaftsraumes. Ein eigener Zugang bei den Garderoben führt über einen gedeckten Freibereich in einen der vier großzügigen Pausenräume,  belebte Semiatrien die von den Clustern umrahmt werden. Die Errichtung des Neubaus erfolgt in Mischbauweisebauweise. Formal schließt diese Überlegung an an den Bestand an. Dem widerstandsfähigen Sichtbeton im Inneren wie im Äußeren steht die Haptik des Holzes gegenüber. Massive aussteifende Kerne werden statisch durch eingebaute Stahlpendelsäulen ergänzt. Vorgefertigte Außenwandelemente ergänzen diese Systematik. Der Innenausbau ist geprägt vom Spiel des vielseitigen Einsatzes von Beton und Holz, angepasst an Beanspruchung und Nutzung. Holz wird vorzugsweise zur akustischen Optimierung und als gestalterischen Komfort eingesetzt. Das intensiv genutzte Gründach des Neubaus verschmilzt als ökologisch rauer Filter mit den umgebenden Landschaften.