Wohnanlage V188 Brunnenau Lustenau
Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH
6893 Lustenau, AT
Wohnbau
2018
3. Preis geladener Wettbewerb
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Von der Gegend zum Ort
Ein Ort definiert sich durch seine städtebauliche Beschaffenheit selbst und kann sich daher nur nach innen verfestigen. Die ortsbauliche Disposition der neuen Wohnbebauung Brunnenau in Lustenau schafft einen Raum im Raum, einen wirtlichen Platz in einen städtebaulich aufgezehrten Rahmen. Gleich einem Archipel im urban sprawl - umgeben von einem Konglomerat an Solitären bilden ein drei- und ein viergeschossiger zu einander versetzter Winkel ein Chassis für eine neue Form der regionalen Integration. Die Ränder am Grundstück werden neu gedeutet, das Innere wird in hohem Maß ein wesentlicher Teil der Identifikation, der Kommunikation und der sozialen Kontrolle.
Vom Ort zur institutionellen Struktur
Der halböffentliche Charakter der neuen Mitte verzahnt sich bewusst nur behutsam mit der Vieldeutigkeit der Umgebung und will daher mehr Teil des Gemeinwohls eines neuen Siedlungsfragments sein. Ein kleiner Platz im Westen an der Brunnenau öffnet den Zugang mit Gemeinschafts- und Fahrradräumen in den neuen inneren, ruralen Drehpunkt. Diese Grünfläche ist nicht nur Raum gemeinsamer Interaktion, sondern zentraler Ausgangs- und Kreuzungspunkt für die Erschließung der Wohnungen.
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Diese kommunikativen Vorzonen bilden jene semiprivaten Bereichen ab, die sich in den überdachten Erschließungen verdichten, um letztlich in die völlige Privatheit der Wohnungen über zu gehen. Die beide Stiegenhäuser in den Eckpunkten der Häuser erschließen die ca. 45 Wohnungen.
Von der Struktur zum Mehrwert
Neben der Varianz der inneren Konsistenz der Wohnungen und deren Ausrichtung werden die Erschließungsflächen als kompensatorischer funktioneller Mehrwert angeboten. Die Bedeutung dieser Flächen steigt proportional mit der Verringerung der Nutzflächen der Wohnungen, die sich im Lauf der Zeit immer mehr verringert haben. Es werden hier wieder Flächen zurückgegeben die gleich einer Gasse im Dorf einen sozialen Konnex ermöglichen sollen und gemeinsame Verweilräume entstehen lassen. So werden diese Erschließungsflächen neben ihrem gedachten Mehrwert zur letzten noch verbleibenden Gestaltungsfläche für die Bewohner. Das äußere Erscheinungsbild folgt dem Gedanken der kurzen Wege und der heimischen Wertschöpfung und drückt sich in einer reichhaltigen, feinen Tektonik in Holz aus. Die Anzahl der Tiefgaragenplätze deckt sich mit der Anzahl der Wohnungen. Besucherparkplätze befinden sich im Wesentlichen am südwestlichen Appendix des Grundstückzuschnitts.