Wohnanlage Haus K-L Arlbergstrasse Bregenz
Kloser und Lenz
6900 Bregenz, AT
Wohnbau
2013
2. Preis geladener Wettbewerb
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Zur Lage
Bregenz besitzt im Westen und Süden des Gemeindegebiets zwei Stadteinfahrten - die Rheinstraße und die Arlbergstraße. Diese beiden hochrangigen Verkehrswege bilden innerhalb des Stadtraums starke städtebauliche Entwicklungsachsen. Zwischen gewachsenen dörflichen Strukturen, alten Gasthäuser, Supermärkten, Autohäusern, Tankstellen mischen sich ungeordnet und den Dekaden des letzten Jahrhunderts gut zuordenbar Wohngebäude, die Ausdruck dieser Entwicklung sind. Das Grundstück ”Kloser - Lenz” liegt eigentlich am Hochpunkt eines Geländerückens, der die Arlbergstraße folgt bevor sie wieder ins Zentrum abfällt. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Villa Liebenstein mit ihrem wunderbaren hundertjährigen Park und in der östlichen Ausrichtung zum Pfänderstock liegen die Qualitäten des Grundstücks. Diese beiden Bezüge sind prägende ortsräumliche Anknüpfungspunkte und bilden wesentliche städtebauliche Parameter. Den relativ niedrigen Kubaturen am westlichen Rand der Arlbergstraße steht die Verdichtung in die Höhe der anderen Seite gegenüber. Beim direkten Nachbargebäude im Süden wurden die ursprünglich zur Straße errichteten Balkone zurückgebaut und im Gegenzug im Osten neu ”davorgestellt”. Das Gebäude wurde in der Überarbeitung entsprechend der Empfehlungen der Jury nach Süden verlängert. Die grundsätzliche Konzeption wurde beibehalten. Wichtigste städtebauliche Maßnahmen an diesem Ort bleiben die Schaffung eines verkehrsfreien Vorplatzes und das Heranrücken des Hauses an die Baulinie der Straße, um eine möglichst große Freifläche zur Nachbarbebauung nach Osten zu schaffen.
Zum Inhalt
Die architektonische Maßnahme erfordert eine klare Reaktion auf dieses erlebbare Umfeld. Unabhängig der Nutzung im Erdgeschoss entsteht ein Gebäude, das sich in Schichten von der Baulinie an der Straße her entwickelt. Dabei wird die Einseitigkeit vermieden, Varianz und Anpassungsfähigkeit an Stelle von Addition steht im Vordergrund.
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Die große semitransparente, vorgelagerte Verglasung zur Straße ist wesentlicher architektonischer Ausdruck, sie macht das Geschehen dahinter erlebbar und dem Betrachter spiegeln sich die mächtigen Bäume des Liebensteinparks wieder. Wie bei den ersten Überlegungen lässt sich das Gebäude in funktionalen Schichten verstehen und erleben. Die vorderste bildet der Laubengang zur Straße. Er besitzt Lufträume zur eigentlichen Außenwand, die einerseits Distanz zu den halböffentliche Bereichen schaffen, andererseits Licht und Luft tief in die Wohnungen eindringen lassen. Eine weitere Schicht beinhaltet neben den Versorgungsräumen auch die Wohnküchen. Offen verknüpft sind diese Bereiche mit den Wohn- die Schlafräumen und den im Osten vorgelagerten Freibereichen, den Terrassen. Die Grundrisse sind offen organisiert, Querbeziehungen und - blicke werden hergestellt - sind gewünscht. Fast alle Eingangsbereiche, Nebenräume und Bäder besitzen Außenraumbezug ohne den Emissionen der Straße direkt ausgesetzt zu sein. Diese Situation sowie die urbane Umgang mit Raum und die Individualität der Grundrisse umschreiben das Wohnen in einem ”gestapelten” Reihenhaus. Die Wohnräume mit den vorgelagerten Balkonen sind nun straff übereinander organisiert und erreichen eine Tiefe von 3,50 Metern. Raumhohe Schiebeelemente sichernden Wetter- und Sichtschutz. Die daneben liegenden, weniger tiefen Balkonteile garantieren die gute Belichtung der Räume. Im Erdgeschoss und den vier Obergeschossen befinden sich je Geschoss zirka sechs Wohnungen, die auch zusammenlegbar sind. Im Dachgeschoss befinden sich drei großzügige ”Penthouses”. Strukturputz und die Laubengangverglasung prägen das äußere Erscheinungsbild. Bewohner- und Besuchereinstellplätze für Pkw befinden sich in einer gemeinsamen Tiefgarage, die am tiefsten Punkt des Grundstücks im Süden erschlossen wird. Durch diese Maßnahme bleibt der Vorbereich des Hauses sowie die ”Lücken” zwischen Neubau und Bestand den BewohnerInnen überlassen.