Wohnbebauung am Oberen Feld Lans
Gemeinde Lans
6072 Lans, AT
Wohnbau
2020
letzte Runde nicht offener mehrstufiger Wettbewerb
-
Homogenität - Diversität
Auch wenn die innere Konsistenz des menschlichen Zusammenlebens übergreifend scheint, bleibt die Homogenität einer Gesellschaft eine durchschaubare Dystopie. Ich bin nur mir selber ident! Diversität entsteht aber nicht durch exaltierte Vielfalt, sondern viel mehr durch innere Varianz, auch wenn manche meinen, dass manche gleicher sind als andere. So führt auch die formale Überdehnung in der Architektur bis hin zu Potemkinschen Dörfern zum manifesten Widerspruch dieser selbstbestimmten Identität.
Öffentlichkeit - Integration
Die Form der Allmende, die klare Struktur einer Siedlung und der innere Reichtum an abwechslungsreichen Wohnformen ist die Basis für die Vielfältigkeit und Lebendigkeit auch am Oberen Feld in Lanz.
Dabei verdichten sich fünf modular aufgebaute Gebäude zu kompakten Einheiten, die mäandrierend und diagonal zueinander versetzt eine Vielzahl an gestalterisch unterschiedlichsten gut vernetzten Außenräumen erzeugen. Die höhenversetzten, sequenzierten rural - urbanen Plätze der Mitte folgen den raumbildenden Mustern der umgebenden Dörfer. Die Porosität dieser Öffentlichkeit entsteht und gewinnt erst durch diese alles überlagernde Verflechtung und greift weit in den umgebenden Landschafts- und Siedlungsraum. Die Durchlässigkeit ist aber nicht nur Absicht einer dörflichen Integration, sie ist auch in hohem Maße ein wesentlicher Teil der Identifikation.
-
Inklusion - Variation
Die eindeutige Wesensart und die innere Mobilität der Gebäude bilden einen unentbehrlichen Anteil der Inklusion und der Wiedererkennbarkeit. Es ist aber auch jener Anspruch an einen ”haushälterischen” Umgang mit Grund und Boden ebenso wie die Sehnsucht vom ”grün-umgebenen“ Eigenheim, dem hier wohlwollend nachgekommen wird.
An den halböffentlichen Vorplatz, einem Vorgarten gleich, schließt schwellenlos ein semiprivater Bereich an - ein durchlässiges Etagere im Herzen des Hauses über drei Geschosse mit Aufenthalts- und Abstellbereichen, das hier bewusst die ihm zugeteilte Aufgabe der reinen Erschließung verlässt und sich nutzungsübergreifend der Kommunikation, dem Austausch und der sozialen Kontrolle öffnet. Dahinter verbirgt sich das Private oder eben auch Halbprivate.
Dieses Eigene entwickelt sich aus einem Modul heraus, das sich mehrfach - nicht nur zweidimensional - erweitern bzw. erwerben lässt. Die kleinste Einheit besteht aus einem Mini - Appartement einem Modul von ca. 25 M2, das sich je nach Wunsch, Bedarf oder Budget um ein, zwei oder mehrere Module erweitern oder tauschen lässt. Dabei überlagern sich Reihenhäuser, Split-Level Wohnungen, Geschosswohnungen mit zweigeschossigen Lufträumen ebenso wie Clusterformen in einem nahezu spielerischen und variablen Prinzip zu einer vielfältigen Wohnlichkeit und diversen Gemeinsamkeit, die kollektiv erarbeitet und erobert werden muss!