Wohnbebauung Amraser Strasse Innsbruck
Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG
6020 Innsbruck, AT
Wohnbau
2016
geladener Wettbewerb
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Das neue Gebäude an der Amraser Straße 26 folgt der sequentiellen Bebauung durch Solitäre unterschiedlichster Prägung, Volumetrie und Durchlässigkeit zwischen Sillufer und Hunoldstraße und eint als Schlussstein den situativen Anspruch an einen städtebaulich aufgeladenen Ort. Das Haus ist Pfeiler der Friedensbrücke, Korrespondent zum Hallenbad Amras, Raumbildner für den Leipzigerplatz, Tor in die Hunoldstraße und ruhendes Gegenüber zur Direktorsvilla. Durch die einfache Geometrie in L-Form wird das neue Haus nicht nur diesen Ansprüchen gerecht, sondern formt die Ecke des Leipziger Platzes selbst wieder zu einem attraktiven nutzungsübergreifenden Vorbereich, öffnet sich zum Hallenbad und ist durchlässig zur Sill. An diesem kommunikativen Entree liegen die Eingänge in das Wohngebäude und das Café – Restaurant, das sich porös und transparent mit breiter Terrasse dem neuen Silluferweg öffnet. Dieser permissive Charakter ist Credo für das gesamte siebengeschossige Gebäude, die klare vertikale Schichtung der Nutzung ebenso. Während das Erdgeschoss vorbehaltlich dem öffentlichen Nutzen zugeordnet ist, sind die drei Geschosse darüber halböffentlich dem Betreuten Wohnen und die obersten drei Geschosse dem privaten Wohnen zugeteilt.
Das Wesen des zweigeschossigen gemeinsamen Wohn- und Aufenthaltsraum für das Betreute Wohnen im ersten Obergeschoss ist inklusiv. Er ist umsäumt von den Zugängen zu diesen Altersresidenzen und gibt den Blick auf die Uferlandschaften der Sill ebenso frei wie auf das urbane Treiben entlang des Leipziger Platzes.
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Auch das Familiengerechte Wohnen in den obersten Geschossen wendet sich mit Durchblicken den lärmabgewandten südlichen und westlichen Stadtlandschaften zu, nicht ohne auf die Beziehungen zum Netzwerk der Stadt zu verzichten. Die harten Sichtbetonwände zur Friedensbrücke und zur Hunoldstraße sind neben ihrer räumlichen Setzung Adressbildner und geben dem weicheren, ”inneren” Ausdruck aus Holz halt. Die ”haptische” Struktur der Fassaden stärkt die Lesbarkeit des Wohngebäudes. Die Hüllqualitäten der Außenhaut entsprechen den Anforderungen des Passivhauses, ebenso die Luftqualitäten. Im Untergeschoss befinden sich 20 PKW Einstellplätze, die Räume für Technik und Lagerflächen. Der südliche Freibereich zum neuen Sillufer und den Baumbeständen der Direktorsvilla ist den Kindern vorbehalten.
aus dem Jurybericht
"... Der winkelförmige Baukörper lässt einerseits den Stadtraum nah an das Gebäude heran, andererseits
wirkt dadurch die Erscheinung zum Straßenraum hin verschwommen. Die innere Struktur ist klar
aufgeteilt und wird positiv vermerkt. Der Gemeinschaftsbereich für das Betreute Wohnen muss allerdings räumlich von der Vertikalerschließung abgetrennt werden. Die Baukörperbreite beansprucht fast die gesamte Grundstücksbreite und wirkt dadurch zu dominant. Die Unterschiedlichkeit der Fassaden ergibt einen interessanten Kontrast zwischen Straßen und Grünraumseite.