Wohnbebauung Liebenstein Bregenz
Schertler-Alge GmbH in Abstimmung mit der Landeshauptstadt Bregenz
6900 Bregenz, AT
Wohnbau
2010
städtebauliches gestalterisches Gutachterverfahren
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Städtebau
Das Umland der Landeshauptstadt Bregenz wird durch drei Hauptverkehrsstrassen mit dem Zentrum verbunden - eine davon ist die Arlbergstrasse. Sie steigt von Süden her an und überquert einen cirka 30 Meter hohen Geländerücken und fällt dann wieder ab ins Zentrum. Die Kuppe dieser Wölbung liegt beinahe im geographischen Zentrum von Bregenz. In ”zweiter Reihe” im Osten fällt dieser Rücken als breiter stadträumlich prägender Grünzug in die Ebene des Stadtteils ”Feldmoos”. Die obere Geländekante im Norden wird durch drei als Solitäre wahrnehmbare Gebäude mit hoher Durchlässigkeit wahrgenommen. Der bestehende Grünzug wird entwurfsbestimmend in gleicher Breite bis zur Feldmoosgasse fortgeführt. Entlang der Hangkante entwickelt sich ein selbstbewusstes, eigenständiges, städtebauliches Ensemble, das sich mit fünf Punktbaukörpern nahtlos in die vorgefundene bauliche Struktur einfügt. Die Staffelung der Baukörper von sechs auf vier Geschosse reagiert hier bewusst auf die kleinkörnige Struktur des Feldmooses. Das gesamte Grundstück wird fußläufig über die Feldmoosgasse erschlossen und ist im mittleren Teil an die Arlbergstraße zum ÖPNV und im Osten an den neuen Fußweg zum Zentrum an der Geländesohle verbunden.
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Ein abwechslungsreicher Weg mit ständigem Blickkontakt zum Pfänderstock und den Grünräumen eines ”Stadtrands” zeichnen die Übergänge von Gebäude und Freiflächen. Die Erschließung für den Pkw Verkehr erfolgt unterirdisch.
Gebäudesystematik-Konstruktion
Die fünf Gebäude sind in ihrer Höhe gestaffelt, aber in ihrer Systematik ähnlich. Um einen zentralen Erschließungskern sind maximal drei Wohnungen pro Geschoss organisiert. Alle Wohnungen sind nach zwei oder mehr Himmelsrichtungen orientiert und besitzen großzügige Freiräume. Erschließungskern und Außenfassade bilden das statische Grundgerüst – der Raum dazwischen lässt sich nach Bedarf ”füllen”. So sind unterschiedlichste Grundrissvarianten möglich. Die bandartige, verlaufende Struktur der Fassaden im Wechsel von Holz und Glas gibt den Gebäuden aus der Ferne die notwendige städtebauliche Verankerung im Grünraum und aus der Nähe einen mondänen und eleganten Charakter.